Die IHHT basiert auf dem wiederholten Wechsel
zwischen zwei unterschiedlichen Sauerstoffverhältnissen, nämlich
Hypoxie (Sauerstoffmangel) und Hyperoxie (Sauerstoffüberschuss).
Diese beiden Phasen simulieren eine Reihe von physiologischen
Reaktionen im Körper, die in der Folge zu positiven Anpassungen
führen.
Hypoxie - Anpassung an Sauerstoffmangel
In der Hypoxiephase ist der Organismus einem Zustand geringer
Sauerstoffzufuhr ausgesetzt. Diese Phase ist entscheidend, da
der Körper mit einer Optimierung seiner Sauerstoffverwertung
reagiert. Eine der wichtigsten Reaktionen auf Hypoxie ist die
erhöhte Produktion von Erythropoietin (EPO), einem Hormon, das
die Bildung roter Blutkörperchen anregt. Dadurch werden Muskeln
und Gewebe besser mit Sauerstoff versorgt. Außerdem wird die
Bildung neuer Kapillaren angeregt, um die Durchblutung zu verbessern
und den Sauerstofftransport effizienter zu gestalten.
Ein weiterer wichtiger Mechanismus ist die Aktivierung von Hypoxie-induzierten
Faktoren (HIFs), die eine Reihe von Genen aktivieren, die den
Körper an niedrigere Sauerstoffbedingungen anpassen. Diese Anpassungen
erhöhen langfristig die Ausdauerleistung und verbessern die
Fähigkeit des Körpers, unter Belastungsbedingungen effizient
zu agieren.
Hyperoxie - Optimierung der Sauerstoffverwertung
Die Hyperoxie-Phase folgt auf die Hypoxie und versorgt den Körper
mit einem höheren Anteil an Sauerstoff als normal. Diese erhöhte
Sauerstoffzufuhr hat mehrere Vorteile, die direkt mit der Zellregeneration
und der Verringerung von oxidativem Stress zusammenhängen. Hyperoxie
fördert die Reparatur geschädigter Zellen und Gewebe, indem
sie die Bildung von ATP (Adenosintriphosphat), dem primären
Energieträger der Zellen, steigert. Dies ermöglicht eine schnellere
Regeneration nach intensiver Belastung und beschleunigt die
Heilung von verletztem Gewebe.
In der Hyperoxie-Phase wird auch die Aktivität von antioxidativen
Enzymen wie Superoxid-Dismutase und Katalase erhöht. Diese Enzyme
spielen eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung von oxidativem
Stress, der bei intensiver körperlicher Aktivität entsteht.
Die Verringerung des oxidativen Stresses trägt zur Zellgesundheit
und zu einer besseren Erholung bei.
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Studien bei Pubmed (englisch)
Normoxie
Normoxie bezeichnet den Zustand, in dem der Sauerstoffgehalt
im Blut und in den Geweben innerhalb des normalen physiologischen
Bereichs liegt. Es handelt sich um die "Standardversorgung"
mit Sauerstoff am jeweiligen Trainingsort, bei der weder ein
Sauerstoffmangel noch ein Sauerstoffüberschuss vorliegt.
In der Normoxiephase während einer IHHT-Anwendung wird der
Körper also mit normalen Sauerstoffmengen versorgt, was besonders
bei Personen mit geschwächtem Allgemeinzustand oder
verminderter
antioxidativer Kapazität von Vorteil ist.
So kann man bei einfachen Geräten, die nicht automatisch die
Phasen wechseln, die Maske einfach abnehmen und je nach Protokoll
die normale Raumluft atmen.
Auswirkungen auf die Mitochondrien
Die Mitochondrien sind als
Kraftwerke
der Zellen bekannt, da sie Energie in Form von ATP produzieren.
Die Gesundheit und Funktion der Mitochondrien ist entscheidend
für die Leistung und Ausdauer eines Sportlers. IHHT wirkt direkt
auf die mitochondriale Funktion und fördert die Bildung neuer
Mitochondrien, was als mitochondriale Biogenese bezeichnet wird.
- Hypoxie fördert die mitochondriale
Biogenese durch die Aktivierung von Signalwegen wie der AMP-aktivierten
Proteinkinase (AMPK). Diese Signalwege führen zur Produktion
neuer Mitochondrien und zur Verbesserung der Energieproduktion
in den Zellen.
- Hyperoxie unterstützt die
Funktion der vorhandenen Mitochondrien, indem sie den Zellen
eine zusätzliche Energiequelle zur Verfügung stellt und die
Reparaturprozesse nach intensiven Trainingseinheiten beschleunigt.
Diese Verbesserungen der Mitochondrienfunktion tragen dazu bei,
dass Sportler ihre Leistung bei wiederholten Belastungen steigern
können.
Einfluss auf die genetische Expression
IHHT hat auch Auswirkungen auf die Genexpression der Zellen.
Während der Hypoxiephase werden Gene aktiviert, die die Anpassung
an den Sauerstoffmangel unterstützen und zelluläre Überlebensmechanismen
fördern. Zu den wichtigsten Genregulatoren gehört der Hypoxie-induzierbare
Faktor (HIF-1a), der eine Vielzahl von Genen steuert, die für
die Bildung neuer Blutgefäße, die Verbesserung der Sauerstoffverwertung
und die Anpassung der Zellen an Stressbedingungen verantwortlich
sind. In der Hyperoxie-Phase hingegen werden Gene aktiviert,
die die Zellreparatur und die antioxidative Aktivität fördern.
Diese Prozesse tragen zur Verringerung von Entzündungen und
oxidativem Stress bei, die häufig nach intensiven Trainingseinheiten
oder Wettkämpfen auftreten.
Einfach erklärt
Hypoxie-induzierbare Faktoren (HIFs) wie HIF-1a sind wie
biologische
Schalter, die bei Sauerstoffmangel (Hypoxie) aktiviert
werden. Sie helfen den Zellen, sich besser an den Sauerstoffmangel
anzupassen, indem sie Gene anschalten, um die Energieproduktion
effizienter machen, die Bildung neuer Blutgefäße zu fördern
(für eine bessere Sauerstoffversorgung) und die Stressresistenz
der Zellen erhöhen.

Bei der anschließenden Sauerstoffübersättigung (Hyperoxie) greift
der Körper auf Reparaturprogramme zurück, Gene für Zellschutz,
antioxidative Abwehr und Entzündungshemmung werden aktiv.
Das Zusammenspiel beider Phasen sorgt also nicht nur für Anpassung,
sondern auch für
Regeneration
auf molekularer Ebene - ein Schlüsselmechanismus hinter
Anti-Aging
und
leistungssteigernden
Effekten von IHHT.
Die langfristigen Auswirkungen von IHHT auf
den Körper sind bemerkenswert. Der Körper passt sich an die
wiederholte Exposition gegenüber Hypoxie und Hyperoxie an, was
zu einer Reihe von physiologischen Verbesserungen führt.
1. Verbesserte Sauerstoffverwertung
Der Körper wird besser in der Lage, Sauerstoff effizient
zu verwerten, was zu einer Verbesserung der Ausdauerleistung
führt. Dies wird durch eine Zunahme der roten Blutkörperchen
und eine Verbesserung der Kapillardichte in den Muskeln erreicht.
2. Bessere Regeneration und schnellere
Heilung
Die Kombination von Hypoxie und Hyperoxie fördert die Zellreparatur
und verkürzt die Erholungszeit nach Trainingseinheiten oder
Wettkämpfen. Dies wird durch die erhöhte ATP-Produktion und
die Förderung der Mitochondrienfunktion erreicht.
3. Optimierung des Stressmanagements
IHHT verbessert die Fähigkeit des Körpers, mit Stress umzugehen,
indem es die Anpassungsfähigkeit und Resilienz des Körpers stärkt.
Die wiederholte Exposition gegenüber Hypoxie und Hyperoxie verbessert
die Fähigkeit des Körpers, sich an unterschiedliche Umweltbedingungen
anzupassen.
4. Verbesserte kardiovaskuläre Gesundheit
Die Anpassung an Hypoxie verbessert die kardiovaskuläre Gesundheit,
da der Körper lernt, mit weniger Sauerstoff effizienter zu arbeiten.
Dies kann langfristig die Leistungsfähigkeit des Herzens und
der Blutgefäße verbessern und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Fazit
IHHT basiert auf soliden wissenschaftlichen Prinzipien, die
die Funktionsweise des Körpers auf zellulärer Ebene optimieren.
Das Zusammenspiel von Hypoxie und Hyperoxie löst eine Reihe
positiver physiologischer Anpassungen im Körper aus, die sowohl
die körperliche Leistungsfähigkeit als auch die Regeneration
fördern.
Die wissenschaftlichen Mechanismen, die der IHHT zugrunde liegen,
bieten nicht nur ein besseres Verständnis der Funktionsweise
des Trainings, sondern auch eine solide Grundlage für die Anwendung
dieser Methode zur Verbesserung der sportlichen Leistung und
der allgemeinen Gesundheit verringern.